Im neuen Waldklassenzimmer der Gailinger Hochrheinschule steht Natur zum Anfassen auf dem Stundenplan
Wände? Tische? Tafel? Kreide? - All das sucht man vergebens, wenn man die Tür zum neusten Klassenzimmer der Gailinger Hochrheinschule öffnet. Denn hier in einem bunten Bauwagen am Waldesrand sind die Arbeitsmaterialien nicht Papier und Stift, sondern Blätter und Bäume, Moos und Maulwurf, Kirschblüte und Kastanien - Natur zum Anfassen.
„Lass mich es selber machen, und ich begreife es“, verdeutlichte Schulrektor Jochen Freiberg die Intention des neuen Waldklassenzimmer bei dessen feierlicher Eröffnung. Die Kinder sollen die Natur mit all ihren Facetten nicht aus dem Lehrbuch, sondern direkt vor Ort, weniger als Schulkinder, denn mehr als Waldkinder erleben. Mit regelmäßigen Unterrichtsstunden im Wald sollen die Schüler den Wald kennen und schätzen lernen - als Grundstein für ein ökologisches Bewusstsein.
Nachdem die frisch gebackenen Erstklässler das Waldklassenzimmer auch musikalisch begrüßt hatten, betonte Gailingens Bürgermeister Heinz Brennstuhl: „Wir sind stolz, dass das Waldklassenzimmer in Gailingen nun endlich Realität werden konnte.“
Denn mit der Tür zum Waldklassenzimmer hat sich nun die Tür zu einem schon lang angedachten Projekt der Hochrheinschule geöffnet. Als Klassenzimmer, in dem bald Becherlupe und Bestimmungsbücher Einzug halten werden, dient ein Bauwagen, der bei der Landesgartenschau im Jahre 2000 im Rahmen eines Kunstprojekts von der Künstlerin Christine Grimm gemeinsam mit Kindern bemalt wurde. Fristete die Behausung auf Rädern in den vergangenen Jahren ein eher tristes Dasein, zieht künftig neues Leben ein: Die Künstlerin hat der Schule den Bauwagen geschenkt – somit steht das Waldklassenzimmer wohl auch vielen kommenden Schülergenerationen der Hochrheinschule zur Verfügung.